Opel Werk am Wienerberg bzw. Inzersdorf?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • schitho
    Erfahrener Benutzer
    • 17.08.2008
    • 885

    Opel Werk am Wienerberg bzw. Inzersdorf?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: ca. 1944-1945
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Wien (Inzersdorf bzw. Wiener Berg)
    Konfession der gesuchten Person(en):
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):


    Mahlzeit,

    meine Großeltern (Otto und Ida Müller) und ihre Kinder haben nachweislich (lt. Meldedaten und Lehmann) auf der Triesterstraße 532 gewohnt. Diese Haus dürfte am unteren Ende des Wienerbergs etwas abseits (also bei Inzersdorf) gestanden haben und gehörte der Wienerberger (mein Großvater war dort Werkmeister in der Tonwarenfabrik). Angeblich befand sich das Wohnhaus ungefähr bei der heutigen Gutheil-Schoder-Gasse.

    Gegen Ende des 2. Weltkrieges mussten sie - lt. den Erzählungen meiner Mutter - in die Wienerbergstraße 11 ziehen. Angeblicher Grund: In dem Bereich der Triesterstraße 532 sei ein Opel-Werk errichtet worden.

    Ich habe schon versucht über Google, Lehmann, ChatGPT dies zu verifizieren bzw. mehr darüber heraus zu finden. Leider ohne Erfolg.

    Daher meine Frage: Kann das jemand bestätigen, dass sich am Wienerberg gegen Kriegsende ein Opel-Werk befand?

    Wo könnte ich diesbezüglich weiterforschen?

    Vielen Dank und viele Grüße
    Thomas
    Zuletzt geändert von schitho; 28.11.2023, 14:06. Grund: kleine Ergänzung/Klarstellung
  • Zita
    Moderator

    • 08.12.2013
    • 6934

    #2
    Hallo Thomas,

    Nr. 532 ist als Hausnummer gesichert?

    Hier gibt es historische Stadtpläne von Wien, die zwischen Gutheil-Schoderstraße und Triesterstraße Hausnummern um die 100 haben. Es gab dort jedenfalls Bauten, zu einem Opel-Werk habe ich nichts gefunden. Gibt es im Lehmann dazu einen Eintrag?

    LG Zita

    Kommentar

    • sternap
      Erfahrener Benutzer
      • 25.04.2011
      • 4070

      #3
      es dürfte sich um dieses lager handeln, dessen postadresse heute beim ambulatorium süd verortet wird. die linie weitergedacht, landet man in wenigen minuten in der gutheil schoder gasse.


      Wien Geschichte Wiki ist eine historische Wissensplattform der Stadt Wien.



      Wien Geschichte Wiki ist eine historische Wissensplattform der Stadt Wien.



      beim hermannsweg ist ein weiteres eingezeichnet, siehe stadtplan. das wäre zu fuß vielleicht noch näher.


      Zuletzt geändert von sternap; 28.11.2023, 15:00.
      freundliche grüße
      sternap
      ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
      wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




      Kommentar

      • schitho
        Erfahrener Benutzer
        • 17.08.2008
        • 885

        #4
        Guten Abend,

        die Adresse ist gesichert. Ich habe sowohl Meldedaten dazu und im Lehmann von 1942 gibt es die Adresse inkl. meinen Angehörigen Müller Otto, Keramiker:


        In den Karten habe ich die Adresse auch nicht gefunden.

        @Lager:
        Wieso erwähnst Du ein Lager? Meinst Du, dass das "Opel-Werk" in Wirklichkeit ein Lager war?

        Gruß
        Thomas

        Kommentar

        • sternap
          Erfahrener Benutzer
          • 25.04.2011
          • 4070

          #5
          Zitat von schitho Beitrag anzeigen
          [fragebogen] auf der Triesterstraße 532 gewohnt.
          es gab und gibt keine 500er nummer..
          bitte überprüfe das.



          @Lager:
          Wieso erwähnst Du ein Lager? Meinst Du, dass das "Opel-Werk" in Wirklichkeit ein Lager war?
          die arbeitsfähigen männer waren im krieg, wenige blieben in kriegswichtigen posten daheim.
          industrieproduktionen wurden großteils durch gefangene juden oder zwangsarbeiter erzwungen.
          freundliche grüße
          sternap
          ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
          wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




          Kommentar

          • BAHC
            Erfahrener Benutzer
            • 23.07.2007
            • 1380

            #6
            Hallo Thomas,

            ich bin mal die Wiener Adressbücher durchgegangen zu Otto Müller:
            1928
            kein Eintrag


            1930
            kein Eintrag

            1931
            Otto Müller, Keramik., Wienerbergstr. 11

            1933
            Otto Müller, Keramik., Wienerbergstr. 11

            1935
            Otto Müller, Keramik., Wienerbergstr. 11


            Also muß der Umzug in die Wienerbergstraße vor 1931 erfolgt sein.

            Kann es sein, dass die Adresse Triester Str. 532 in einem Vorort von Wien lag und er daher auch nicht im Adressbuch auftaucht?
            Im Wikipedia-Eintrag zur Triester Straße ( https://de.wikipedia.org/wiki/Triester_Stra%C3%9Fe ) wird eine Hausnummer 342 beschrieben, wo das Gebiet erst 1938 zu Wien kam.

            Viele Grüße
            Birgit
            Zuletzt geändert von BAHC; 29.11.2023, 14:38.

            Kommentar

            • Zita
              Moderator

              • 08.12.2013
              • 6934

              #7
              Hallo Thomas,

              im Lehmann steht: 532 Konskr[iptions]N[umme]r

              Wenn du auf die Seite davor blätterst, dann hast du in der vorletzten Spalte im unteren Drittel folgende Anmerkung:
              <- Zugang von der Triester Straße 102 ->

              Auf der Karte von 1904 (s. mein Link oben) sind auf Höhe der Hausnr. 102 zahlreiche längliche Gebäude eingezeichnet. Ich vermute, dass eines davon die Konskr.nr. 532 hatte, etwa dort, wo heute der Golfplatz ist.

              Was deine ursprüngliche Frage nach einem Opel-Werk nicht beantwortet... Allerdings weiß das (mMn sehr umfassende) Wien Wiki auch nichts davon: https://www.geschichtewiki.wien.gv.a...eschichte_Wiki

              LG Zita

              Kommentar

              • BAHC
                Erfahrener Benutzer
                • 23.07.2007
                • 1380

                #8
                Hallo Zita,
                Hallo Thomas,

                die länglichen Gebäude in dem Gebiet würde ich als Trockengebäude der Ziegelei interpretieren (s. als Beispiel https://msj.dk/cathrinesminde/ )
                Ich kenne das auch aus anderen Regionen, dass Ziegeleiarbeiter u.U. auf dem Ziegeleigelände gewohnt haben.

                Viele Grüße
                Birgit
                Angehängte Dateien

                Kommentar

                • BAHC
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.07.2007
                  • 1380

                  #9
                  Hallo Thomas,

                  hier noch mal die Auswertung der weiteren Adressbücher:
                  1936
                  Otto Müller, Keramik., Wienerbergstr. 11

                  1937
                  Otto Müller, Keramik., Wienerbergstr. 11

                  1938
                  Otto Müller, Keramik., Wienerbergstr. 11

                  1939
                  Otto Müller, Vorarbeiter, Wienerberger Ziegelwerke KNr. 532

                  1942
                  Otto Müller, Wiener Ziegelwerke Konskriptionsnr. 532 über Triester Str. 102

                  Es sieht so aus, als ob es genau umgekehrt gewesen sein muß:
                  Die Familie hat lt. Adressbüchern von 1931-1938 in der Wienerbergstr. 11 gewohnt. Erst als Otto Müller Vorarbeiter wird, zieht die Familie auf das Gelände der Wienerberger Ziegelwerke.

                  Viele Grüße
                  Birgit
                  Zuletzt geändert von BAHC; 29.11.2023, 22:52.

                  Kommentar

                  • BAHC
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.07.2007
                    • 1380

                    #10
                    Hallo Thomas,

                    anscheinend sind die Tonabbaufelder durchnummiert.
                    In der Nähe der Gutheil-Schoder-Gasse habe ich nur die Nummer 586 gefunden.

                    Viele Grüße
                    Birgit
                    Angehängte Dateien

                    Kommentar

                    • schitho
                      Erfahrener Benutzer
                      • 17.08.2008
                      • 885

                      #11
                      Guten Abend,

                      vielen, vielen Dank für Eure Beiträge.

                      Zitat von Zita Beitrag anzeigen
                      Hallo Thomas,

                      im Lehmann steht: 532 Konskr[iptions]N[umme]r

                      Wenn du auf die Seite davor blätterst, dann hast du in der vorletzten Spalte im unteren Drittel folgende Anmerkung:
                      <- Zugang von der Triester Straße 102 ->

                      Auf den Meldeunterlagen, die mir in Kopie vorliegen steht auch Triester Straße 532:



                      Ja, es dürfte sich dabei um die Konskriptionsnummer handeln.

                      Auf der Karte von 1904 (s. mein Link oben) sind auf Höhe der Hausnr. 102 zahlreiche längliche Gebäude eingezeichnet. Ich vermute, dass eines davon die Konskr.nr. 532 hatte, etwa dort, wo heute der Golfplatz ist.
                      Nach den Erzählungen meiner Mutter war das Haus nicht direkt bei der Triester Straße, sondern man musste (vermutlich Höhe Triester Straße 102) links in einen Weg abbiegen und ein ganzes Stück den Weg entlang gehen. In dem Haus haben mehrere Parteien gewohnt. Es wurde liebevoll "die grüne Villa" genannt, weil es grüne Fensterläden hatte. Außerdem war dem Haus ein eigener, recht großer Garten mit einer Gartenhütte zugeteilt.

                      Vermutlich 1945 ist die Familie, mit Ausnahme des Vaters Otto vor den Bombenangriffen aufs Land geflohen. Er blieb in Wien und wurde beim Einmarsch der Russen im April 1945 verhaftet und nach Ungarn gebracht. Dort verbrachte er einige Monate in Haft. Erst gegen Ende Juli 1945 kehrte er nach Wien zurück. Kurz danach ist auch die Familie wieder zurück nach Wien gekommen. [alles lt. Erzählungen]

                      lt. meiner Mutter mussten sie die bisherige Wohnung aufgeben und in die Wienerbergstraße 11 ziehen, weil eben dort ein Opel-Werk errichtet wurde.

                      Mir kommt die Geschichte etwas komisch vor. Meine Mutter ist über 90 Jahre alt und verwechselt und vermischt manchmal schon einzelne Erlebnisse. Es könnte also auch ganz anders gewesen sein.

                      Daher die Frage nach einem Werk bzw. Opel-Werk am Wienerberg.

                      Viele Grüße
                      Thomas
                      Angehängte Dateien
                      Zuletzt geändert von schitho; 30.11.2023, 01:21.

                      Kommentar

                      • sternap
                        Erfahrener Benutzer
                        • 25.04.2011
                        • 4070

                        #12
                        eine anfrage beim bezirksmuseum kann sinnvoll sein.


                        ich wohne selbst laut volksmund in einer fabrik, weil dort vor bau unserer genossenshaftshäuser ein erzeuger war, paar straßen weiter lebt sprichwörtlich man in der ehemaligen autofabrik.
                        weiter unten schlafen sie sozusagen in der transformatorenhalle oder einer remise.
                        frag mal alte leute, wo die opelgründe sind.
                        freundliche grüße
                        sternap
                        ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                        wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                        Kommentar

                        • sternap
                          Erfahrener Benutzer
                          • 25.04.2011
                          • 4070

                          #13
                          das ist die webseite des gasthauses chadim vom wienerberg miteinigen alten fotos,
                          vielleicht weiß man dort mehr.
                          Wienerberg: Von Veranstaltungsort zu Gasthaus - seine Geschichte.



                          ein alter plan.
                          Wienerberger Ziegelfabrik: von der ersten staatlichen Ziegelei am Wienerber aus Jahre 1775 bis zu Wienerberger Gruppe,der über 200 Fabriken in 26 Ländern gehören.



                          zwar von der hennersdorfer wienerberger fabrik, aber mit bildern, die in der alten dame erinnerung wecken könnten.
                          In Hennersdorf (Bezirk Mödling) befindet sich Österreichs größtes Ziegelwerk. Jeden Tag produziert die Firma Wienerberger an dem Standort 25.000 Ziegel. Im 19. Jahrhundert wurden die Ziegel nach Wien gebracht, als dort die Ringstraßenbauten entstanden.



                          wiener ziegelmuseum
                          MEINE STADT. MEIN GRÄTZL. MEIN MUSEUM. Begeben Sie sich in den Wiener Bezirks- und Sondermuseen auf die Spuren der Stadt, besuchen Sie spannende Sonderausstellungen und vielfältige Veranstaltungen, und wirken Sie aktiv mit.
                          Zuletzt geändert von sternap; 30.11.2023, 01:53.
                          freundliche grüße
                          sternap
                          ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                          wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                          Kommentar

                          • BAHC
                            Erfahrener Benutzer
                            • 23.07.2007
                            • 1380

                            #14
                            Hallo Thomas,

                            lt. Melderegister ist die Familie
                            03.04.1933 von Wienerbergstraße 11 zur Triesterstr. KNr. 532 gezogen und
                            30.10.1945 dann zurück zur Wienerberstraße 11.
                            Das sind die offiziellen Anmeldungen.
                            Lt. Adressbüchern war die Familie zumindest noch 1937 in der Wienerbergstr. 11 wohnhaft.

                            Im Amtsblatt der Stadt Wien 1946 wird berichtet, dass die Häuser Triester Straße 102 und 106 wegen Kriegsschäden abgerissen werden (das werden die Häuser direkt an der Triester Straße gewesen sein).

                            Vielleicht waren daher eher Kriegsschäden am Haus auf dem Gelände der Wienerberger Ziegelwerke der Grund für den Umzug.


                            Viele Grüße
                            Birgit
                            Angehängte Dateien
                            Zuletzt geändert von BAHC; 30.11.2023, 12:51.

                            Kommentar

                            Lädt...
                            X